Samstag, 21. Februar 2009

Goodbye Pune

Nach den bereits beschriebenen wunderbaren und interessanten Ausflügen wollten wir gemeinsam noch eine Tasse Zucker mit Milch und einer Nuance von Kardamom, Nelken, Anis, Fenchel, Ingwer und Zimt zu uns nehmen, bevor wir um 17:00 Uhr zum Militärflughafen Pune gefahren werden sollten. Für meinen Arbeitskollegen Rüdiger ging es weiter nach Bangalore und für mich nach Chennai.

Also beschlossen wir, da wir das Koordinieren der Rikschafahrer mittlerweile beherrschten, uns zwei dieser, zu 50% die Straße beherrschenden, Vehicles zu ordern.

Damit man den Touristenaufschlag umgehen kann, bedarf es nur den „Satz“ „Meter Meter Meter + den Namen des Ziels“.

Ein Meter funktioniert so ähnlich wie eine Taxiuhr. Jedoch wird bei einem Meter nicht der zu zahlende Betrag angezeigt, sondern eine zweistellige Kommazahl, die mittels LookUp-Tabelle und dem Verstand des Steuermanns zur letztendlichen Beförderungsgebühr transformiert wird.

Die erste Rikscha war auf Anhieb gefunden und der Fahrer sowie seine um uns versammelten Bekannten haben sofort unser Ziel bestätigt: „Meter Meter Meter Pune Banna?“ – „Yes Pune Banna Banna“.

Sofort stürzten zwei seiner Bekannten auf die Straße und hielten eine Rikscha nach der anderen an, wechselten ein paar Worte auf Hindi mit den Fahrern. Jedoch fuhren sie samt ihren Rikschas mit einem Kopfschütteln davon. Anscheinend konnte kein zweites Beförderungsmittel gefunden werden, was sonst in Indien unvorstellbar ist.

Die zwölfte Rikscha wollte uns dann doch noch mitnehmen und so fuhren wir in Kolonne inklusive der beiden Gestalten, die die Rikscha für uns anhielten und dafür gesorgt hatten, dass Frauen und Männer getrennt fahren, in Richtung Norden.

Nach 15 Minuten Fahrt fiel uns ein, dass unsere Unterkunft, in der wir das indische Landesgetränk namens Chai zu uns nehmen wollten, im Süden liegt.

Auf unser mehrmaliges Nachfragen „Pune Banna Banna?“ schaute der Fahrer verlegen zur Seite, während unser blinder Passagier -- der sich vor uns neben den Fahrer gequetscht hatte, die linke Hand am Drahtgestänge und die andere an der Schulter des Piloten um ihm direkte Anweisungen geben zu können -- sich umdrehte und uns fleißig mit einem „yes yes“ zu beruhigen versuchte.

Obwohl uns längst bewusst war, dass wir gerade übers Ohr gehauen werden und uns mit jeder Minute weiter von unserem Ziel entfernten, konnten wir nicht einfach aussteigen und uns eine andere Beförderungsmöglichkeit suchen.

Das Problem an der Situation war, dass die „Mädels“ ca. 500 m vor uns führen und wir sie nicht erreichen konnten.


Nach weiteren 15 Minuten hatten wir es geschafft sie einzuholen.

Gemeinsam entschlossen wir sofort auszusteigen und uns ein anderes Fortbewegungsmittel zu suchen.

Was jetzt passierte, ließ meinen Körper Adrenalin im Überfluss produzieren.

Als ich den beiden merkwürdigen „TYPEN“ über die Schulter guckte, während sie Ihren Verstand gebrauchen mussten, sah ich etwas, was ich noch nie zuvor gesehen habe.

Nämlich eine LookUp Tabelle, die zu einer unbezahlbaren Beförderungsgebühr führte.

Da ein Großteil der Bewohner des Dorfes, wo ich mich keineswegs wohl fühlte, unsere Auseinandersetzung mitbekommen hatte, standen schnell 20-30 Inder um uns herum.

Wir lösten die Fahrer nach unserem Ermessen großzügig aus.

Mit der Hoffnung, dem uns folgenden Mob und diesem Distrikt zu entkommen, liefen wir zügig auf einen „Busabahnhof“ zu (ich als größter Angsthase natürlich ganz vorne).

Wie ER es wollte, haben wir 30 km von unserem eigentlichen Ziel, in einer Gegend wie sie beispielsweise in „Blood Diamond“ oder „Lord of War“ exakt beschrieben wird, zufällig unsere Kolleginnen an der Endhaltestelle des Linienbusses eingeholt, der uns sicher zu unserer Unterkunft bringen würde. Danke.


Zwar recht knapp, aber doch noch pünktlich bin ich am Flughafen Pune angekommen.

Dieser Flughafen hat einen Eingang, eine Abfertigungshalle, einen X-Ray Handgepäck Check und genau ein Gate an dem bis zu 10 Maschinen parallel abgefertigt werden können. Dementsprechend ordnete sich die Schlange am Security Check wie eine Bezierkurve durch die gesamte Abfertigungshalle.

Die Wartezeit war erstaunlicherweise weitaus geringer als am Frankfurter Security Check.


Nachdem ich das Bild geschossen hatte, während ich alleine über den Flughafen zu meinem Flugzeug lief, wurde ich von einer freundlichen Stewardess darauf hingewiesen, dass es sich um einen Militärflughafen handle und das Photographieren der Runways und Hangars im Gefängnis enden kann.

Am 07.02.2009 um 21:23 Uhr MEZ + 4:30 Std. bin ich sicher in Chennai gelandet.


Das war mein vorerst letzter Blog, der sich mit meinen Erlebnissen in Pune befasst.

But don’t worry I experienced already lots of similarly strange things in Chennai.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Rezept zum Ausprobieren


Man kaufe 3 Granatäpfel und eine Papaya.

Gebe das seinem Koch und zahle für alles 50 Cent.



Damit, Guten Appetit Deutschland.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Danke

Miriam hat mir ein so schönes Abschiedsgeschenk gemacht, dass ich es unbedingt schreiben muss.

Am Abend vor meiner Abreise hat sie mir einen Korb (mind. 4 m³) mit 25 Geschenken vor die Füße gestellt...mit der Bitte, diese noch in meinem Gepäck zu verstauen. Dank unserer Packerfahrung konnten wir alle Geschenke noch irgendwie in einem der drei Koffer unterbringen.

Der Grund dafür war, dass jedes dieser Geschenke mit einem Datum versehen ist. Bis zum 2. April kann ich also jeden Di, Do und Sa eines dieser Päckchen öffnen.

Hier ist die Liste der schon geöffneten Geschenke, die ich probieren werde aktuell zu halten.

03.02 Buch: Dean Koontz: Intensity & 6 Ü-Eier

05.02 Hörspiel: Benjamin Blümchen - Das Spaghetti-Eis-Fest

07.02 DVDs: Die Simpsons Season 1 & Kinder-Riegel

10.02 LED Taschenlampe & Jelly Bellys

12.02 Hörspiel: John Katzenbach: Der Patient

14.02 Kissen mit einem Fotoaufdruck

17.02 Airwick Duftstecker + Vivil Zitronenbonbons

19.02 Hörspiel: Die rätselhafte Schatzsuche

21.02 DVDs: 1. Season Shark + Kinder Friends

24.02 Buch: Exotische Früchte & Gemüse, Jelly Bellys

26.02 Hörspiel: Benjamin Blümchen - Der Fußballstar

28.02 Tupperware Dosen + Vivil BonBons

03.03 Socken

05.03 Hörspiel: Toxic - Der Biss, Das Feuer, Die Hölle

07.03 Buch: Konny Reimann - "...aber das ist eine andere Geschichte"



Dienstag, 10. Februar 2009

Ausflugsziele in Pune...die Zweite





Während sich meine Kollegen euphorisch darüber
unterhielten, welches "Fremdwort" wir als nächstes besuchen, wurde mir klar, dass ich mich in einem Land befinde, über das ich mich nicht im Geringsten informiert hatte.
Diese Aufgabe hat bis jetzt immer meine bessere Hälfte Miriam übernommen. Nur leider kann ich ihr Wissen erst ab den 02. April hier in Indien abfragen.
Somit folgte ich der Diskussion ganz nach dem Motto: Immer schön lächeln und die fragenden Gesichter mit einem gelegentlichen vertikalen Nicken befriedigen.
Ein Inder würde dies übrigens mit einer horizontalen Kopfbewegung tun.
Meine elegante Beteiligung an der Diskussion führte mich letztendlich zu einer German Bakery, anschließend zu einem ASHRAM und zum Abschluss zum Aga Khan Palast


German Bakery
Eröffne in einem Land außerhalb von Europa eine German Bakery und du erschaffst eine
Goldmine.
In der Bäckerei angekommen, wur
de eine einzelne Person von einem Acht-Sitzer vertrieben, damit sich „der Europäer“ setzen darf - Nein...dass wir uns zu ihm setzten ist einem Europäer nicht zumutbar. Solche Situationen sind mir äußerst unangenehm, aber das ist hier anscheinend gang und gebe. Sogar aus Warteschlangen wird ein Hellhäutiger nicht selten nach vorne gewunken und darf einen deutlich spürbaren besseren Service genießen.
Die Location der Bäckerei an sich sah eher aus wie eine karibische Cocktailbar. Kombiniert mit Gebäck und einem sehr guten Kaffee erlebt man dort ein äußerst angenehmes Ambiente.

ASHRAM (Bhagwan)
Wenn man jemanden bewundern kann dann doch diesen Typen (Bhagwan Shree Rajneesh). Er
hat wohl eine der schwierigsten und zugleich aufregendsten Möglichkeiten genutzt um sich einen Ferrari und Rolls Royce Park leisten zu können. Leider sind anscheinend noch immer nicht alle Menschen aufgeklärt. Denn dort angekommen, kamen uns diverse Europäer mit roten Kutten entgegen, die die Zugehörigkeit, eine „Mitgliedschaft“, präsentierten. Um ein temporäres „Mitglied“ zu werden, und somit den Flair einer Kommune erleben zu dürfen, bedarf es nur des nötigen Kleingelds und eines „Schnell-Aidstests“, der vor Ort durchgeführt wird. Wie oft die Nadel nach einem positiven Ergebnis wiederverwendet wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen...und NEIN ich war auch kein temporäres Mitglied.

Aga Khan Palast

Hier musste ich, trotz absoluten Desinteresses, meine Allgemeinbildung aufbessern.

In diesem Palast ist


Mohandas Karamchand Gandhi (genannt Mahatma Gandhi; Gujarati
મોહનદાસ કરમચંદ ગાંધી, Devanagari मोहनदास करमचंद गांधी, Mohandās Karamcand Gāndhī; * 2. Oktober 1869 in Porbandar, Gujarat; † 30. Januar 1948 in Neu-Delhi, Delhi)

zwei Jahre wegen seiner Aktivitäten als Freiheitskämpfer von der britischen Kolonialmacht inhaftiert worden.Während der spannenden Besichtigung, die einen "foreigner" 100RS kostet und einen Inder nur 5RS, habe ich meine Aufmerksamkeit meist eher der Technik gewidmet.

Weitere Informationen unter:
http://www.thebiographychannel.de/biografien/bioextra/mohandas-ghandi.html.



Sonntag, 8. Februar 2009

Freizeit Pune...die Erste



Downtown


Unsere erste Erkundungstour starteten wir in Rikschas.

Da wir zu fünft losgezogen sind, benötigten wir zwei von den dreirädrigen Gefährten. In der Regel kann der Fahrer kein Wort Englisch (bis auf "German like Pakistan?, America und Europe"), d.h. die Zielbeschreibung gestaltet sich meistens recht amüsant.

Mit Händen und Füßen haben wir es dann aber geschafft beide Fahrer nach Downtown zu lotsen.


Mit dem linken Fuß gerade mal den Mix aus Asphalt und Sand berührt, hörte ich einen ca. siebenjährigen Jungen ein Echo auslösen, das mich den ganzen Abend begleiten würde...„Sir your shoes are very dirty- may I clean them“.

Verfolgt von den immer wiederkehrenden Worten haben wir die vielen Geschäfte, in denen man so gut wie alles kaufen kann, auf der Main-Street bestaunt.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle den Begriff „Geschäfte“ für Europäer erläutern.

Diese Geschäfte, von denen ich hier spreche, sind ca. 4-10 m² groß und die Items sind bis unter die Decke gestapelt. Ist ein Stückchen Wand zu sehen, so ist der Ladeninhaber kein guter Geschäftsmann.


Von der Main-Street geht eine kleine Gasse ab, in der ein wundervoller Handwerksmarkt aufgebaut ist. Von Schneidereien über Live-Schlachtungen und selbst gelöteten Teekannen ist so ziemlich jedes Handwerk vertreten. Am Ende der Handwerksläden folgt direkt ein Obst- und Gemüsemarkt...ganz nach meinem Geschmack.


Ich würde euch vorschlagen den Markt gleich morgen mal zu besuchen...es lohnt sich wirklich :-P.

Schöne Grüße aus Chennai.

Freitag, 6. Februar 2009

Trautes Heim...


Kennt Ihr das Gefühl von Vertrautheit, das man in den ersten Tagen im Urlaub verspüren darf... gerade mal 3 Nächte in einer vollkommen fremden Welt übernachtet und alles ist so vertraut, als hätte man die unbekannte Welt bereits erobert.
Mit diesem Eindruck wurde ich heute zum zweiten Mal mit einem Vehicle, das kein Lenkrad und anscheinend auch keinen Fahrer benötigt, zu Cognizant gefahren. Der fehlende Fahrer erinnerte mich an einen, in meiner Kindheit immer wieder auftretenden Traum in dem ich alleine auf der Rückbank eines roten OPEL D-Kadetts mit einem Bauchgurt fixiert saß und nichts gegen das plötzliche Losfahren des Autos unternehmen konnte.
Nur dieses Mal war es Realität. Ich konnte mich anstrengen, soviel ich wollte, auf dem linken vorderen Sitz war kein Fahrer zu sehen.
Bei Cognizant angekommen, wurden wir einem Sicherheitscheck unterzogen, wie man ihn nur am Flughafen oder in einem Atomkraftwerk kennt (diese penible Sorgfältigkeit der indischen Securities wird sehr schnell nachlassen).
Nachdem wir den Sicherheits-Parcours bravourös gemeistert hatten, mussten wir nur noch, wie den Tag zuvor, einen DIN A5 Zettel mit unseren persönlichen Daten und der Seriennummer unseres Laptops ausfüllen.

By the way: mit wir meine ich auch meine vier Kollegen (vlnr.: Meine Wenigkeit,
Rebecca Kellner, Rüdiger Baum, Christine Schmitt und Sabine Kellermann; Klaus Beule startete bereits am 05.01), die mit mir das Job-Rotation-Program gemeinsam begonnen haben.

Ein weiteres Sicherheitskonzept von Cognizant ist es, Mitarbeiter nur durch ein und dieselbe Tür rein- und rausgehen zu lassen. Man stelle sich einen Raum mit drei Ausgängen vor (A, B und C). Wird der Raum von Tür A betreten, muss dieser auch genau durch Tür A wieder verlassen werden. Erst dann hat der Mitarbeiter die Möglichkeit eine neue Tür zu öffnen. Das Verlassen des Raumes durch Tür B wäre in diesem Fall nicht möglich.
Interessant wird es, wenn Tür C offen steht.
Noch eine schöne Sache, die der Sicherheit dienen soll, alle Rechner in den Cognizant Geschäftsstellen besitzen weder einen USB-Anschluss noch ein CD-ROM Laufwerk (Nein--auch keinen CardReader).

Auf der Agenda der Einführungswoche standen TOPs wie Relaxion Day, Corporate Overview, Facility Tour, Quality Processes, SECURITY und Cross Culture Induction.
Diese Veranstaltung, die extra für das JOB-Rotation-Program initiiert wurde, war von dem ersten Tag an überraschend gut organisiert. Es wurde sogar eigens für uns „bottled water“ besorgt. Dazu sollte man wissen, dass dies in Indien keineswegs üblich ist. Stattdessen wird gefiltertes Leitungswasser getrunken. Es wurde/wird wirklich jeder Bitte und jedem Anliegen sofort nachgegangen.

So nun aber genug zu Cognizant. -- Ein letzter Satz, der für jeden Deutschen gelten sollte--
Wenn man sich in der Kantine aufhält, wo es übrigens All You Can Eat für 34,-Rs gibt, fühlt man sich wie ein amerikanischer Quarterback am Folgetag der gewonnenen Highschool-Meisterschaft.

Momentan habe ich noch ausreichend Freizeit. Ich hoffe, das wird noch eine Weile so bleiben auch wenn ich am 09. Februar in Chennai anfangen werde „richtig“ zu arbeiten.

Montag, 2. Februar 2009

Danke Bürokratie, Danke StVO, Danke lieber Gott...


Nach mehrfachen Hin und Her und einem schweren Abschied von meiner Familie, bin ich dann doch am 03.02.2009 um 01:25 indischer Zeit in Bombay gelandet.

Das erste was ich wahrgenommen habe als ich den Flughafen verließ und in die 26 Grad kalte Nacht hinausging, war der 500 Meter lange "Rote Teppich". Hunderte von Reportern, Photographen, Fans, alle wollten sie was von mir, ein Autogramm, ein Interview oder einfach nur ein Lächeln.

Nach einem Drittel der Strecke, die Geist und Körper getrennt überwältigt hatten, meldeten meine Augen folgendes an mein Gehirn: „Mr. Sommerfeld T-Systems“. In Bruchteilen von Sekunden fiel ich auf den Boden der Tatsachen zurück und konnte meine Umwelt einigermaßen reell aufnehmen. In den letzten 30 Sekunden musste mein Gehirn Bilder verarbeiten die ich noch nie zuvor gesehen habe. – Der besetzte Schießstand aus aufgestapelten Sandsäcken an dem ich vorbei musste beim Verlassen des Flughafens, die Massen an Tuc Tucs und Zweirädern.--. Hätte ich gewusst was mich auf der Fahrt nach Pune erwartet, hätte mein Gehirn den recht harmlosen Bildern wohl keine so intensive Aufmerksamkeit geschenkt.


An unserem Vehicle angekommen versammelten sich zunehmend diverse Menschen um uns. Die Zugehörigkeit war mir vollkommen unklar. Anscheinend kannte jeder von ihnen meinen Fahrer, was mich um einiges beruhigte. Nach zehnminütigen Herumstehen und mehrmaligem, schon fast aggressiven, Bitten nach einer „service charge“ in Höhe von 20 Euro für das schön anzusehende ständige Herumgespucke und Nasebohren, konnten wir nun endlich die dreistündige Fahrt nach Pune antreten.

Auf dieser besagten Fahrt wurden meine Sinne bis an die Grenzen strapaziert.

Meine Nase hat einen Mix aus Gerüchen von Armut, Smog, Exkrementen und verbrannten Müll empfangen, Ja, Armut hat einen Geruch. Ich musste ganze Bezirke aus Wellblechhütten und Zelten verarbeiten, dazu kamen noch ca. 200 obdachlose Hunde und mindestens genauso viele Menschen, die unter dem freien Himmel übernachten mussten.

Während ich diese Eindrücke verarbeiten musste, versuchte meine Haut sich zu kühlen. Jedoch weniger wegen der schwülen 26 Grad, vielmehr weil ich die runden roten Schilder mit einer schwarzen dreißig in der Mitte an mir mit 110 km/h vorbeihuschen sah.

Meine ersten Eindrücke hören sich recht schrecklich an. Aber an dieser Stelle möchte ich deutlich machen, dass es keineswegs übertrieben ist. Es übertrifft einfach jegliche Vorstellungskraft eines Mitteleuropäers.

Um es vorweg zu nehmen-nun bin ich bereits zwei volle Tage in Pune. Ich kann glücklicherweise behaupten, dass die Menschen und die Landschaft, soweit man sie richtig wahrnimmt, traumhaft sind.


Ich schließe den ersten Post mit den Worten:


Danke Bürokratie, Danke StVO, Danke lieber Gott, dass DU es mit Deutschland so gut meinst.



Pune Laxmi Road - by Bernhard Stücker